Meilensteine der Phantastik

Hier präsentieren wir euch einige der wichtigsten Meilensteine der Phantastik. Haben wir etwas vergessen? Habt ihr alternative Vorschläge? Dann meldet euch bei uns!

2008
Die Tribute von Panem

Postapokalyptische und dystopische Welten werden zunehmend beliebter. Einen großen Erfolg kann Suzanne Collins mit der Reihe The Hunger Games feiern, die ebenfalls als Verfilmung punkten kann.

2008
Climate Fiction

Der Journalist und Klimaaktivist Dan Bloom bringt erstmals den Begriff Climate Fiction als eigenständiges Subgenre auf. Einzelne Werke, die man diesem zuordnen kann, gibt es allerdings bereits viel länger.

2005
Twilight

Auch wenn das Konzept von im Sonnenlicht glitzernden Vampiren nicht allen Lesenden gleichermaßen zusagt, landet Stephanie Meyer mit Twilight einen Bestseller, der eine Romanreihe nach sich zieht und auch erfolgreiche Verfilmungen vorweisen kann.

2004
Die Elfen / Die Zwerge

Im Sog der erfolgreichen ersten Verfilmung von Der Herr der Ringe ist auch der Wunsch nach deutschsprachiger Fantasy groß. Bernhard Bernhard Hennen und James Sullivan erhören diesen Ruf und veröffentlichen Die Elfen. 

Im gleichen Jahr erscheinen Die Zwerge von Markus Heitz, die einen ganz anderen Ansatz verfolgen.

Gemeinsam mit Die Orks von Stan Nicholls wird der Begriff der "Völkerfantasy" geprägt.

2003
Stephen King erhält National Book Foundation’s Medal for Distinguished Contribution to American Letters

Es erregt großes mediales Aufsehen, als Stephen King 2003 die National Book Foundation’s Medal for Distinguished Contribution to American Letters für sein Lebenswerk erhält. Von Kritikern wird es als "weiteres Tief im empörenden Prozess der Verblödung unseres Kulturlebens" bezeichnet. Für die Phantastik ist es allerdings ein wichtiger Schritt. 

2001
American Gods

Neil Gaimans Roman American Gods greift neben mythologischen Gestalten aus verschiedenen Pantheons auch die Thematik auf, wie sich Glauben in unterschiedlichen Gesellschaften manifestiert.

2000
1997
Harry Potter

J.K Rowling veröffentlicht mit Harry Potter and the Philosophers Stone den ersten Band von insgesamt sieben Romanen. Diese verändern sowohl in Buchform als auch als Filme die Resonanz von Fantasy in der Gesellschaft für immer, auch wenn die Autorin und einige ihrer Äußerungen später sehr kontrovers betrachtet werden.

1997
Erste Frau in der Science Fiction Hall of Fame

Mit Andre Norton wird das erste Mal eine Frau in die Science Fiction Hall of Fame aufgenommen. Mit über 130 Romanen hatte die US-Amerikanerin maßgeblichen Einfluss auf die Genres Fantasy und Science Fiction, von den 1940ern bis in die frühen 2000er.

1996
A Game of Thrones

George R.R. Martin veröffentlicht den Roman A Game of Thrones, den ersten Roman seiner Reihe A Song of Ice and Fire, der später als Vorlage für eine 8 Staffeln lange Serie dient.

1988
Der Drachenbeinthron

Tad Williams veröffentlicht mit The Dragonbone Chair den ersten Roman in seiner Welt Osten Ard

1987
Urban Fantasy

Emma Bulls War for the Oaks und Charles de Lints Jack, de Giant Killer begründen mit die heutige Urban Fantasy.

1987
Steampunk

In einem Brief an das Locus Magazine prägt Autor K. W. Jeter den Begriff "Steampunk". In einer etwas scherzhaften Anspielung an das recht neue Genre des Cyberpunk will er damit den „gonzo-historical“ (deutsch: „verrückt-historischen“) Stil seiner eigenen Romane und der seiner Schriftstellerkollegen Tim Powers und James Blaylock beschreiben.
Als erster Klassiker des Subgenres gilt „Die Differenzmaschine“ von William Gibson und Bruce Sterling (1990).

1986
Watchmen

Autor Alan Moore und Illustrator Dave Gibbons verändern die Welt der Comics und Graphic Novels für immer. Die ursprünglich in Episoden erhählte Geschichte von Watchmen zeichnet ein sehr nachdenkliches und düsteres Bild von Maskierten Helden und deren Anspruch, die Welt zu retten.

1984
Das Schwarze Auge

Das deutsche Rollenspielsystem Das Schwarze Auge entsteht. Dabei wird nicht nur die Welt Aventurien erschaffen, es entsteht auch eine Romanreihe, die (nach unterschiedlicher Zählung) bis heute 171 Bände besitzt. 

1984
Cyberpunk entsteht

Neuromancer von William Gibson erscheint. Gemeinsam mit den Folgeromanen Biochips und Mona Lisa Overdrive gilt das Werk als Beginn des Cyberpunks.

1983
Die Farben der Magie

Mit The Colour of Magic startet Terry Pratchetts Discworld (auf Deutsch Scheibenwelt). Es ist der erste von insgesamt 41 Romanen, neben etlichen Sekundärwerken, Computerspielen und mehreren Filmproduktionen.

1982
Die Nebel von Avalon

Marion Zimmer Bradley veröffentlicht The Mists of Avalon, den ersten Band einer Romanreihe, welche die Artuslegende und ihre Ausläufer hauptsächlich aus der Sicht weiblicher Charaktere erzählt.

1982
Märchenmond

Wolfgang und Heike Hohlbein sind die Ersten, denen es gelingt, an Michael Endes Erfolg in der deutschen Fantasy anzuknüpfen. Mit Märchenmond erscheint ihr erster erfolgreicher Roman, auf den besonders in den 1980ern und 1990ern viele weitere folgen.

1979
Die unendliche Geschichte

Michael Ende veröffentlicht seinen Roman Die unendliche Geschichte. Obwohl das Werk im deutschsprachigen Raum noch als Eskapismus gebrandmarkt wird, hat es großen Erfolg. Die erste Hälfte des Romans wurde einer der ersten großen Filmerfolge im Bereich der Phantastik, auch wenn der Autor sich letztendlich vom Film distanzierte.

1978
Per Anhalter durch die Galaxis

1978 als Hörspiel konzipiert startete Douglas Adams mit The Hitchhikers Guide to the Galaxy eine neue Literaturrichtung: satirische Phantastik. Seine Reihe kann auch als Wegbereiter für andere Autoren wie Terry Pratchett gesehen werden.

1970
Die neun Prinzen von Amber

Roger Zelazny veröffentlicht Nine Princes in Amber, den ersten Teil der Reihe The Chronicles of Amber. Hier werden verschiedene Reiche und die Verbindung von Fantasy und Realität thematisiert.

1969
Ballantine Adult Fantasy

Die Reihe Ballantine Adult Fantasy versuchte, schwer zugängliche Heftromane in Taschenbuchform einem breiteren Publikum zu präsentieren. Auch wenn der Verlag von Random House aufgekauft wurde, war die Reihe maßgeblich für die Etablierung des Begriffs Fantasy verantwortlich.

1968
Ein Magier in Erdsee

Ursula K. Le Guin veröffentlicht mit A Wizard of Earthsea den ersten Roman eines Zyklus, der sich über 30 Jahre Realzeit erstreckt. Magie und das Gleichgewicht der Dinge sind Hauptthemen.

1961
Perry Rhodan

Die Science-Fiction-Heftromanreihe Perry Rhodan mit ihrem gleichnamigen Protagonisten startet 1961. Bis heute erscheint sie wöchentlich. Zusätzlich zu den mehr als 3.100 Heften gibt es zahlreiche Ableger.

1961
Elric von Melniboné

1961 hatte Michael Moorcocks Charakter Elric von Melniboné seinen ersten Auftritt. Es handelt sich um einen Antihelden, der im Grunde bei allem, was er versucht, scheitert und immer nur Tod und Verderben bringt.

1960
New Wave

In den frühen 1960ern startete insbesondere in der britischen Science Fiction die New Wave, eine Bewegung, die darauf abzielte, das Genre zu erneuern. Prominente Vertreter waren unter anderem Michael Moorcock und J. G. Ballard.

1952
Science Fiction als Genre

Fortan werden Romane – ausgehend von Ballantine Books – als Science Fiction vermarktet

1950
Narnia

C. S. Lewis veröffentlicht The Lion, the Witch and the Wardrobe, den chronologisch später zweiten Band der Reihe The Chronicles of Narnia. Er verbindet christliche Mythologie mit Fantasy.

1950
1949
1984

George Orwell veröffentlicht den Roman 1984. Für viele Jahre bleibt der Begriff Big Brother eine Warnung, die zum Denken anregt, bevor er der Kommerzialisierung zum Opfer fällt.

1949
Magischer Realismus

Mit dem Roman El reino de este mundo und seinem Konzept vom "wunderbar Wirklichen" prägt der Kubaner Alejo Carpentier den Magischen Realismus als literarische Richtung Lateinamerikas. Bedeutende Vertreter sind unter anderem Jorge Luis Borges, Gabriel García Márquez, Isabel Allende und Mario Vargas Llosa.

1942
Robotergesetze

In seiner Kurzgeschichte Runabout im Rahmen seiner Sammlung I, Robot erschuf Isaak Asimov zum ersten Mal die drei Gesetze der Robotik. Diese sind nicht nur in der Popkultur omnipräsent, sondern werden auch in der Wissenschaft angewandt.

1939
Goldene Ära der Science Fiction

Beginn der Goldenen Ära der Science Fiction durch das Magazin Astounding Science Fiction and Fact. Auch wenn sich die Namen mehrfach geändert haben und das Magazin nur noch den Titel Astounding trägt, erscheint es bis heute.

1938
Krieg der Welten als Hörspiel

Als der Roman War of the Worlds von H.G. Wells im Jahr 1938 als von Orson Welles produziertes Hörspiel ausgestrahlt wurde, löste dies eine völlig neue Rezeption aus. Phantastik hatte ein neues Medium erobert.

1937
Der Hobbit

J. R. R. Tolkien veröffentlicht The Hobbit, or There and Back Again. Das Kinderbuch war die Initialzündung für die Welt Mittelerde, in der unter anderem auch Der Herr der Ringe und viele weitere Geschichten angesiedelt wurden.

1932
Conan

Robert E. Howard veröffentlicht die erste Conan-Kurzgeschichte The Phoenix on the Sword in Weird Tales.

1929
Der Begriff "Science Fiction" entsteht

Hugo Gernsback führt den Begriff Science Fiction ein. Seine Vorstellung von perfekter Science Fiction lautete: 75% Fiction, 25% Science. 

1926
Amazing Stories

Hugo Gernsback läutet mit Amazing Stories (und später Science Wonder Stories) die Pulp-Ära der Science Fiction ein.

1923
Weird Tales

Von 1923 bis 1954 wird Weird Tales herausgegeben. Als erstes wichtiges Phantastik-Magazin veröffentlicht es unter anderem Bradbury, Lovecraft und Howard.

1915
Der Golem

Als einer der frühsten Verfasser phantastischer Geschichten im deutschsprachigen Raum, widmet sich Gustav Meyrink mit Der Golem – wie schon E. T. A. Hoffmann fast hundert Jahre zuvor – dem künstlichen Menschen. Hier jedoch ersetzen magische Elemente aus christlicher und jüdischer Mythologie die Technik.

1912
Die Prinzessin vom Mars

Mit A Princess of Mars beginnt Tarzan-Autor Edgar Rice Burroughs ein Epos, das sich über sechs Teile erstreckt und das sowohl Fantasy- als auch Science-Fiction-Elemente enthält.

1900
Der Zauberer von Oz

L. Frank Baum erschafft mit The Wizard of Oz einen Klassiker, der nicht nur als Vorlage für andere Werke dient, sondern auch Magie und Technik interagieren lässt.

1900
1897
Dracula

Bram Stoker veröffentlicht Dracula. Gerade die Form der Erzählung, die aus unterschiedlichen Briefen und Tagebucheinträgen besteht, verleiht dem Ganzen einen dokumentarischen und pseudo-realen Charakter.

1900
1897
Die Zeitmaschine

1895 veröffentlichte H.G. Wells mit The Time Machine das erste Mal einen Roman, in dem der Protagonist mit Hilfe einer Maschine in der Lage war, in die Zukunft zu reisen.

1887
Das Gespenst von Canterville

Oscar Wilde kombiniert in seiner bekannten Erzählung The Canterville Ghost Übernatürliches, Gesellschaftskritik und Satire.

1874
20.000 Meilen unter dem Meer

Auf Französisch unter dem Titel Vingt mille lieues sous les mers bekannt, thematisiert Jules Verne neben einem futuristischen U-Boot auch viele Gedanken zum Thema Umweltschutz und -verschmutzung.

1865
Alice im Wunderland

Mit Alice’s Adventures in Wonderland veröffentlicht Lewis Carrol eine fiktive Welt, in der Logik eine völlig andere Bedeutung zu haben scheint.

1843
Eine Weihnachtsgeschichte

Charles Dickens veröfffentlicht A Christmas Carol. Nur deshalb überlebt das Wort "Humbug" in deutscher und englischer Sprache.

1818
Frankenstein

Mary Shelly veröffentlicht Frankenstein, ursprünglich mit dem Titel Frankenstein or the modern Prometheus. Leben, Tod und Elektrizität sind Hauptbestandteile.

1816
Der Sandmann von E. T. A. Hoffmann

Hoffmanns Erzählung über einen jungen Mann, der sich in eine künstliche Frau verliebt, ist eines der frühsten Beispiele für das Motiv des künstlichen Menschen und seinen Einfluss auf die Gesellschaft, das bis heute fortlebt.