Maja Ilisch, geboren 1975 in Dortmund, freute sich über die Ehre, dass noch zu ihren Lebzeiten ihr Geburtstag zum Welttag des Buches ausgerufen wurde. Eine Laufbahn im Buchwesen war damit vorprogrammiert, nur als was? Sie studierte folglich Bibliothekswesen, machte eine Buchhandelsausbildung, arbeitete in einem Verlag und kann heute stolz sagen, in so ziemlich jedem Buchberuf schon einmal arbeitslos gewesen zu sein. Zwischenzeitlich verkaufte sie Wärmflaschen und Lippenbalsam und erstellte eine kommunale Friedhofsstatistik, doch am Ende lief es immer wieder auf Bücher hinaus. Man kann seinem Geburtsrecht eben nicht entfliehen.
Sie scheibt Geschichten, seit sie schreiben kann, aber erst seit 2011 ist sie ganz offiziell als freie Schriftstellerin tätig. Da es ihr schwerfällt, sich in einen normalen Menschen hineinzuversetzen, handeln ihre Bücher lieber von den Figuren abseits der Mitte, den Getriebenen, Gebrochenen, Verrückten, und sie versucht, den Genrebegriff Anti-Heroic Fantasy zum Allgemeingut zu machen. Sie steht zu ihren sprachlichen Schrullen und findet, man kann jedes Genre als Hohe Literatur schreiben, oder zumindest als das, was man selbst für Hohe Literatur hält.
Neben dem Schreiben ist sie leidenschaftliche Rollenspielerin, zockt ausdauernd am Computer und identifiziert sich als Geek. Seit vielen Jahren ist sie in der Filk-Szene aktiv, macht Musik und schreibt Lieder, die phantastische Geschichten erzählen und gerne damit enden, dass alle tot sind. Sie ist ein Nachtmensch, arbeitet, wenn andere schlafen, und schläft, wenn andere arbeiten, und hat nicht von ungefähr eine Vorliebe für starken Kaffee.
2001 gründete sie, erst als Mailingliste, später als Forum, den Fantasyautorenkreis Tintenzirkel und ist stolz, eine der am längsten bestehenden Online-Autorencommunities ins Leben gerufen zu haben. Außerhalb des Internets lebt sie mit ihrem Mann und mehr als zehntausend Büchern in der Nähe von Aachen in einem alten Haus, in dem es nur vielleicht spukt.